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Wenn Welten zusammenwachsen: Die 10 zentralen IT-Trends für 2025

Foto: Shutterstock

Das neue Jahr hat begonnen. Allerhöchste Zeit also, sich mit jenen IT-Trends zu beschäftigen, die das kommende Jahr prägen werden. Eine der renommiertesten Stimmen in diesem Feld gehört dem Marktforschungsunternehmen Gartner, welches jährlich einen Bericht über strategische Technologietrends veröffentlicht. Der wohl wichtigste davon: neurologische Verbesserungen. Die 10 wichtigsten strategischen Technologie-Trends von Gartner für 2025

Konkret bedeutet das die Optimierung der Mensch-Maschine-Interaktion durch implantierte oder tragbare Technologie. Was vor einigen Jahren noch als Science-Fiction galt, wird also nun langsam Realität. Daneben sind zwei weitere große Themenfelder erkennbar.

Zur besseren Übersicht fasst der vorliegende Artikel die IT-Trends für 2025 in drei thematisch kongruente Blöcke zusammen. 

  • Block #1 behandelt die Synergien zwischen Mensch und Maschine
  • Block #2 die durch neue KI-Imperative und -Risiken notwendigen Schutzmaßnahmen
  • Block #3 die neue Art der Datenverarbeitung

IT-Trend #1: Die Mensch-Maschine-Synergie

Die physische und die digitale Welt verschmelzen immer mehr, was immense Potenziale freilegen kann – und auch wird.

Spatial Computing

Spatial Computing ermöglicht unseren Computern die Wahrnehmung der und die Interaktion mit der „realen“ Welt um sie herum. Das eröffnet neue Möglichkeiten in Bereichen wie Gaming, E-Commerce und Bildung, bringt aber auch Vorteile für die fertigende Industrie und andere Branchen – zum Beispiel durch:

  • Lebensechte Simulationen für diverse Schulungen (sinkende Kosten, „konsequenzloses“ Ausprobieren)
  • Höhere Passgenauigkeit in der Fertigung
  • Einfachere Entscheidungsfindung in der Medizin dank hochentwickelter Visualisierungstools
Polyfunktionale Roboter

Roboter werden zukünftig in der Lage sein, nicht nur eine Aufgabe zu erfüllen, sondern problemlos zwischen unterschiedlichen Tasks hin und her zu wechseln. Hier liegen die Vorteile klar auf der Hand:

  • Flexibilität
  • Kosteneffizienz
  • Schnellerer ROI
  • Geringeres Risiko
  • Bessere Skalierbarkeit

Stand heute arbeiten in etwa 10 % der Menschen mit einem entsprechenden Roboter zusammen. Gartner prophezeit einen Anstieg dieses Wertes bis ins Jahr 2030 auf rund 80 %.

Was sagt die LSZ Community dazu?

Die physischen Fähigkeiten humanoider Roboter sind heute schon beeindruckend und in sehr naher Zukunft werden sie in jeder physischen Hinsicht dem Menschen überlegen sein, weil sie mehr Sinne haben und präzisere Bewegungen ausführen können. Gerade ihre humanoide Form befähigt sie, in der für den Menschen gebauten Welt universell tätig zu sein. Mit ihrem KI-Gehirn werden sie weitaus schneller lernen als Menschen es können. Was ein Roboter lernt, können sofort alle anderen weltweit. Dafür trainiert Nvidia das herstellerübergreifende Foundation Model Gr00t. Wir Menschen müssen uns auf unsere Einzigartigkeit besinnen und die Kooperation mit intelligenten Robotern lernen.
(
Pero Mićić, Professor für Foresight & Strategie)

Pero Micic beim CIO Kongress 2024
Foto: Pero Mićić über Bright Future Business beim CIO Kongress 2024 ©LSZ/Jenia Symonds

 

Neurological Enhancement

Zur Verbesserung unsere kognitiven Fähigkeiten wird in Zukunft verstärkt auf Neurological Enhancement gesetzt. Die Gadgets lesen und entschlüsseln nicht nur unsere Hirnaktivität, unter dieses Schlagwort fallen auch medizinische Bemühungen (Stichwort: Heilung von Lähmungen). Weitere unternehmerische Vorteile:

  • Höherqualifizierte Mitarbeiter
  • Verbesserte Sicherheit
  • Personalisierte Bildung
  • Ältere Menschen können dank der verbesserten kognitiven Fähigkeiten länger arbeiten
  • Marketing auf einem neuen Level – deutlich genauere Ansprache der Zielgruppe
Was sagt die LSZ-Community dazu?

"Die Menschheit wird nicht Millionen Jahre warten, bis die Evolution unsere Gehirne und Körper optimiert. Wir werden selbst aktiv – durch digitale Upgrades. Brain-2-Brain-Netzwerke, Microchips im Hirn, Exoskelette auf dem Rücken und Hololinsen im Auge werden zur neuen Realität. Neurological Enhancement mag sich futuristisch anhören – für mich als Biohacker ist es der logische nächste Schritt. Wer diesen Trend ignoriert, wird zurückbleiben. Denn am Ende geht es darum, nicht nur smarter, sondern auch leistungsfähiger und gesünder zu sein. Und das ist eine Zukunft, die ich gerne mitgestalte.“
(Patrick Kramer, Biohacker)

Patrick Kramer
Foto: Patrick Kramer über Biohacking - die nächste Stufe der Digitalisierung beim CIO Kongress 2024 ©LSZ/Jenia Symonds

 

IT-Trend #2: KI-Imperative, KI-Risiken und die notwendigen Schutzmaßnahmen

Der Siegeszug der künstlichen Intelligenz ist nicht mehr aufzuhalten. Die Technologie dringt in jeden Bereich unseres Lebens vor. Mit einer Geschwindigkeit, die stellenweise doch etwas überrascht. Die ablaufenden Änderungen machen allerdings eine grundlegende Adaption der Sicherheitsvorkehrungen im IT-Bereich nötig.

Agentenbasierte KI

Autonome KI arbeitet selbstständig, um vom Nutzer festgelegte Ziele zu erreichen. Die Programme (Agenten) treffen Entscheidungen und ergreifen Maßnahmen. Sie beschleunigen Prozesse, optimieren Entscheidungen und personalisieren Kund:inneninteraktionen - rund um die Uhr. Ermöglicht wird das durch die Kombination verschiedener KI-Technologien und die Zusammenarbeit mehrerer Agenten. Die Vorteile:

  • Rasches Erkennen von Zusammenhängen, die Menschen oft verborgen bleiben
  • Hyperautomatisierung schafft Freiräume für strategische Aufgaben und steigern Effizienz und Innovation
  • Produktivitätssteigerung
Was sagt die LSZ Community dazu?

„Viele denken bei KI-Agenten an Automatisierung, doch ihre wahre Stärke liegt in ihrer Fähigkeit, proaktiv zu handeln und komplexe Entscheidungen selbstständig zu treffen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt jedoch nicht allein in der Technologie, sondern darin, die Mitarbeitenden von Anfang an in diesen Wandel einzubinden. Unternehmen, die diesen Veränderungsprozess strategisch und kollaborativ gestalten, werden nicht nur effizienter, sondern auch innovativer und zukunftsfähiger.“
(Christoph Kral, Inhaber culturehack)

Christoph Kral
Foto: Christoph Kral über Mind Hacks für CIOs beim CIO Kongress 2024 ©LSZ/Jenia Symonds

 

KI-Governance-Plattformen

Wer mehr und mehr KI in betriebliche Abläufe integrieren möchte, muss darauf achten, dass hier aus rechtlicher Seite alles einwandfrei abläuft. KI-Governance-Plattformen übernehmen genau diese Aufgabe und stellen gleichzeitig auch die Einhaltung vom Nutzer festgelegter ethischer und operativer Vorgaben sicher. 
Positiver Nebeneffekt: Durch die öffentlichkeitswirksame Arbeit derartiger Plattformen steigt langsam, aber sicher die Akzeptanz gegenüber KI in der Gesellschaft.

Sicherheit vor Desinformation

Mit dem Aufstieg der KI ging bzw. geht leider auch deren missbräuchlicher Einsatz einher. Die Gefahr ist dabei größer, als viele vielleicht denken mögen. Nicht umsonst wurden Fehl- und Desinformationen auf dem Weltwirtschaftsforum 2024 als eine der massivsten globalen Bedrohungen der kommenden Jahre bezeichnet.
Entsprechend läuft die Arbeit an praktikablen Lösungen auf Hochtouren. Neue Technologien sollen die Authentizität von Informationen rascher bewerten können und die Verbreitung von Fake News verhindern. Im Alltag bedeutet das:

  • Weniger Betrug durch verstärkte Identitätskontrollen
  • Verhinderung der Übernahme von Konten
  • Schutz von Brands durch Identifizierung schädlicher Narrative

IT-Trend #3: Die neue Art der Datenverarbeitung

Der vermehrte Einsatz künstlicher Intelligenz verändert die Art, wie wir Computer nutzen, radikal. Das Computing von morgen wird mit dem von heute nur noch wenig zu tun haben. Das beutet allerdings auch, dass die bisher gültigen und sinnvollen Datenverarbeitungsstrategien angepasst werden müssen. Daraus ergibt sich der dritte große IT-Trend für 2025.

Post-Quantum Cryptography

Aufgrund der Fortschritte im Feld des Quantencomputings werden die allermeisten herkömmlichen Verschlüsselungsverfahren, wie sie heute im Finanz- oder im Verteidigungssektor zum Einsatz kommen, sehr viel unsicherer bzw. sogar obsolet.
Die Post-Quantum Cryptography arbeitet daran, die Daten auch vor quantencomputerbasierten Entschlüsselungsversuchen zu schützen.

Unsichtbare Umgebungsintelligenz

Unauffällig in unsere Umgebung integrierte Technologie sorgen für eine möglichst intuitive und natürliche Erfahrung. Kleine Smart-Tags und Sensoren ermöglichen eine kontinuierliche Verfolgung und Erkennung. Dadurch genießt der Endnutzer nicht nur mehr Komfort im Alltag, auch in der Industrie ergeben sich zahlreiche Vorteile.

  • Einfachere Bestandskontrolle im Einzelhandel
  • Effizientere Verwaltung großer Paketmengen in der Postzustellung
  • Sicherere Logistik verderblicher Waren
  • Exaktere Verfolgung der Herkunft von Produkten (Stichwort: Fälschungssicherheit)

Energieeffizientes Computing

Der gesteigerte Einsatz von KI geht mit einem massiv erhöhten Energieverbrauch einher. Nicht gerade ideal für die Umwelt. Dank der optimierten Effizienz von IT-Architektur, Codes und Algorithmen wird eine signifikante Steigerung der Nachhaltigkeit angestrebt. Dabei geht es zusätzlich um verbesserte Hardware und die Nutzung erneuerbarer Energien – sowohl in der Fertigung als auch für den Betrieb von System. Die Vorteile liegen klar auf der Hand:

  • Verringerte CO2-Fußabdruck
  • Verringerte Kosten
  • Positives Image
Hybrides Computing

Komplizierte Problemstellungen lassen sich am besten durch Zusammenarbeit lösen. Genau in dieser Richtung geht dieser IT-Trend für 2025. Im Grunde steht die Kombination verschiedenster Rechen-, Speicher- und Netzwerksysteme im Fokus.
Dieser Ansatz führt zur Entstehung einer hybriden Umgebung, in der die spezifischen Stärken jeder Technologie zur Geltung kommen. Die Folgen:

  • Höheres Maß an Automatisierung
  • Steigerung der Effizienz
Was sagt die LSZ Community dazu?

Keine Frage: Hybrid Computing ist einer der großen Trends, die 2025 eine große Rolle spielen werden. Es gibt den Unternehmen die Flexibilität, eine maßgeschneiderte IT-Architektur aufzubauen und zu betreiben, die ganz zu den Bedürfnissen des jeweiligen Unternehmens passt: Ob On-Premise, in der Public oder Private Cloud – es geht heute darum, eine nachhaltige, effiziente und sichere IT-Infrastruktur zu schaffen, die das Business optimal, aber auch kosteneffizient abbilden kann. (Christine Wahlmüller-Schiller, Communications bei AIT Center for Technology Experience)

Chridtine Wahlmüller Schiller
Foto: Christine Wahlmüller-Schiller moderierte den LSZ Industry Summit 2024 ©LSZ/Jenia Symonds

Die IT-Trends 2025: Mehr Synergien & höhere Effizienz

Wohin die Reise in Sachen IT im Jahr 2025 geht, ist klar: Im Zentrum stehen eine zunehmende Vernetzung und die Nutzung der daraus entstehenden Synergieeffekte. Dabei steht der Zusammenschluss unterschiedlichster Computersysteme ebenso im Zentrum wie die Verschmelzung von physischer und virtueller Realität. Diese Dynamiken machen allerdings ein neues Level an IT-Sicherheit nötig, auch daran wird mit Hochdruck gearbeitet. Mehr Vernetzung, mehr Effizienz, mehr Synergien – hier wachsen Welten zusammen.