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Die richtige Magie mit KI zeigt sich erst dann, wenn wir repetitive Aufgaben an unsere KI-Assistenten abgeben können, und zwar logischerweise, ohne jedes Mal wieder von Neuem einen richtig guten Prompt erstellen zu müssen. Heute tauchen wir tiefer in fortgeschrittenere Techniken im Prompt-Engineering ein und machen uns auf, unsere eigene Prompt-Bibliothek aufzubauen: ein mächtiges Werkzeug, um bei den täglichen Aufgaben effizienter zu werden.
Variables, Baby!
Als Platzhalter für Themen, die ich später einsetzen möchte, nutze ich Variablen. Nehmen wir als Beispiel das Schreiben von Newsletter Texten. Ein sehr simpler Prompt dafür könnte lauten:
Schreibe einen Newsletter-Text über [Thema], der sich an [Zielgruppe] richtet. Der Text sollte [Ton/Stil] sein und die Leser dazu ermutigen, [gewünschte Aktion]. Der Newsletter sollte mit [Call-to-Action] abschließen.
Beispiele für die Variablen könnten hier sein:
Thema: neue Produktveröffentlichung, Unternehmensupdate
Zielgruppe: bestehende Kunden, potenzielle Investoren
Ton/Stil: informativ, motivierend, professionell
gewünschte Aktion: auf den Link klicken, anmelden
Call-to-Action: „Klicke hier für mehr Info“, „Melde dich jetzt an!“
Probieren geht über Probieren: Testen & Optimieren
Perfektion braucht Zeit: für Prompts, die ich regelmäßig nutze, nehme ich mir die Zeit, diese ordentlich zu formulieren, gut zu testen, und auch anzupassen (dabei kann zB. auch ChatGPT selbst unterstützen). Sobald ich zufrieden bin, speichere ich meinen Prompt ab, kann ihn aber natürlich später weiter verbessern oder erweitern.
Für das Speichern der eigenen Prompt-Bibliothek bietet sich das Tool Notion an (mit integrierten KI Funktionen)
Prompt Framework für strukturierte Prompts
Wie schon in der ersten Ausgabe unserer KI-Insights angeschnitten, könnte ein simples Framework die folgenden Elemente beinhalten: Context, Rolle, Aufgabe.
Ein Beispiel:
[CONTEXT]
Du arbeitest für das Unternehmen UrbanFitness: Fitness- und Wellnesscenter in der Innenstadt
[ROLLE]
Du bist ein erfahrener Copywriter – spezialisiert auf die Erstellung von überzeugenden Texten für Marketing-Kampagnen
[AUFGABE]
Schreibe einen Newsletter-Text über [Thema], der sich an [Zielgruppe] richtet. Der Text sollte [Ton/Stil] sein und die Leser dazu ermutigen, [gewünschte Aktion]. Der Newsletter sollte mit [Call-to-Action] abschließen.
Die Strukturierung innerhalb meines gewählten Prompt Frameworks hilft nicht nur mir, den Überblick zu bewahren, vor allem bei komplexeren Prompts, sondern auch der KI – und die Kollegin, der ich den Prompt zum Ausprobieren weitergebe, freut sich auch.
Für Prompts in der Prompt-Bibliothek bietet sich an, ausgiebigere Prompts als in unseren Beispielen, mit mehr Elementen zu verfassen (zB. mit Chain of Thought, Few Shot Methode, Elementen des emotional prompting etc.)
Mit diesen Tipps kann’s gleich losgehen: Egal, ob ich Routineaufgaben delegieren oder komplexe Inhalte kreieren möchte: Mit einer strukturierten Prompt-Bibliothek bleibe ich immer einen Schritt voraus. Machen wir uns die Magie der KI zunutze und gestalten unseren Arbeitsalltag effizienter!
Nächstes Mal geht's weiter mit Bias, Human in the Loop und conversational Prompting Tipps.
Schon das neue GPT -4o with canvas (derzeit im Beta-Status, auswählbar für PlusAccounts bei der Auswahl des Modells) ausprobiert? Dort kann man mittels Schieberegler unter anderem die Länge des Textes, oder auch das Leseniveau (von Kindergarten bis Uniabschluss) live anpassen. Sehr praktisch!
Julia Pleyer können Sie das nächste Mal live beim AI Challenge Accepted! Summit am 26. November 2024 auf der Bühne erleben!