KI-Insights von Julia Pleyer, Bild: Shutterstock
Gute Kommunikation ist das A und O in jeder geschäftlichen (und auch privaten) Interaktion, das gleiche gilt auch für Sprachmodelle: Willkommen in der faszinierenden Welt des Prompt Engineering. Je besser und präziser wir unsere Wünsche formulieren, desto besser wird das erste Ergebnis der KI sein und desto weniger werden wir nachbessern müssen und uns (und unsere Zeit) in der Chat-Welt verlieren.
Die Prinzipien des Prompt Engineering reichen von simpel bis äußerst komplex. Zu Beginn konzentrieren wir uns auf die wichtigsten Tipps und Tricks, um schnell zu besseren Ergebnissen zu kommen:
Context is Key.
Logisch. Je mehr Informationen ich zu meiner Aufgabe dazu gebe, desto besser wird mein Ergebnis sein. Ein simples Beispiel (und damit wir alle jetzt nach dem Sommer vielleicht schon den nächsten Urlaub planen können, weil: Vorfreude) ist die Frage nach einer guten Urlaubsdestinationen:
“ChatGPT, gib mir eine Empfehlung für gute Reiseziele”
Das Ergebnis wird recht allgemein sein, und mit großer Sicherheit nicht (sofort) zu meinen persönlichen Vorstellungen passen. Besser wäre:
“ChatGPT, für einen Urlaub zu zweit bin ich auf der Suche nach einer Destination, die einen Aktiv-Urlaub mit sportlichen Aktivitäten ermöglicht, wichtig sind mir außerdem Nähe zum Meer und hervorragende Kulinarik. Gib mir Empfehlungen für mögliche Reiseziele.”
Und voilà - die Ausgabe wird deutlich besser zu meinen Wünschen und Anforderungen passen.
Rollenverteilung.
Die Ergebnisse von ChatGPT & Co. werden deutlich besser, wenn wir bei unserem Prompt eine Rolle an die KI vergeben. Damit geben wir weiteren Kontext, wie wir uns das Ergebnis vorstellen. Für unser gewähltes Beispiel wäre die Rolle eines erfahrenen Reiseberaters sinnvoll.
Die eigentliche Aufgabe.
So einfach wie man denkt, ist es gar nicht, eine Aufgabe präzise zu stellen - und beim Arbeiten mit KI merken wir das vielleicht noch ein bisschen deutlicher als bei der Arbeit mit Menschen (wo wir vielleicht nicht immer so klare Rückmeldung bekommen). Noch ein Tipp zum Prompt: Trenne die eigentliche Anweisung vom Kontext mit ### oder ””” ab.
Unser verbesserter Prompt wäre dann also zum Beispiel:
Deine Aufgabe ist es, Empfehlungen für tolle Urlaubsdestinationen zu geben. Du handelst als erfahrener Reiseberater. Hier sind mehr Informationen:
”””
Es geht um einen Urlaub zu zweit - ein Aktivurlaub, der sowohl sportliche Aktivitäten als auch kulinarische Erlebnisse umfasst. Die Destination sollte in der Nähe des Meeres liegen.
”””
Vielen Dank!
Das schöne an diesem Prompt ist, dass ich den Kontext innerhalb der Anführungszeichen auch einfach ersetzen kann - voilà: der Start meiner eigenen Promptbibliothek.
Der Zauber in der KI Welt liegt darin, mit möglichst wenig Aufwand zu ausgezeichneten Ergebnissen zu kommen - erst dann zahlt sich der Einsatz der meisten KI Tools so richtig aus. Probieren Sie es aus.
Julia Pleyer können Sie das nächste Mal live beim CIO Kongress vom 20.-22. Oktober 2024 sowie beim AI Challenge Accepted! Summit am 26. November 2024 auf der Bühne erleben!
Das nächste Mal geht es bei den KI-Insights weiter mit noch mehr wichtigen Prompting Prinzipien, bevor wir dann fürs Prompting-Finale noch mal richtig tief eintauchen mit Profi-Tricks. Stay tuned!
Ing. Mag. (FH) Julia Pleyer, BA ist als KI-Dozentin tätig und leitet die Teams für KI, Innovation und Kommunikation bei einem österr. IT Unternehmen.
Ihren Bildungsweg könnte man als das ultimative Crossover-Event bezeichnen: IT und Organisation treffen auf Unternehmensführung und Management, mit einem exotischen Twist aus Japanologie. Dieser einzigartige Mix aus Technik, betriebswirtschaftlichem Know-How und multikulturellem Verständnis gibt ihr das Rüstzeug, um in der digitalen Welt nicht nur zu überleben, sondern richtig zu rocken.
„Mich begeistert die Möglichkeit, technische Expertise mit kreativer Vision zu kombinieren und im Spannungsfeld aktueller Technologien wie generativer KI neue Wege in der Marketingwelt zu entdecken.“