Wenn sich Mitarbeiter:innen mit dem Unternehmen verbunden fühlen, sind sie zufriedener, produktiver und bleiben länger in ihrem Job. Wir verraten Ihnen 5 Maßnahmen, die zu mehr Mitarbeiterbindung führen.
Hohe Fluktuation, häufige Krankenstände, Quiet Quitting – diese Begriffe sorgen bei Führungskräften und HR-Expert:innen für tiefe Sorgenfalten. Alle drei genannten Phänomene haben ihre Wurzeln im selben Problem: fehlende Mitarbeiterbindung.
Die Mitarbeiterbindung sinkt
In Deutschland gaben 2024 nur 9 % der Befragten an, eine hohe emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber zu haben. Die Hälfte der Beschäftigten (50 %) will in einem Jahr nicht mehr in ihrer derzeitigen Firma sein, nur ein Drittel (34 %) will weitere drei Jahre bleiben. Mit 78 % haben noch nie so viele Beschäftigte Dienst nach Vorschrift gemacht. (Quelle: Gallup)
Welche Folgen hat eine geringe Mitarbeiterbindung?
Verspüren Mitarbeiter:innen eines Unternehmens wenig Bindung zu ihrem Arbeitgeber, kann das gravierende Folgen für das Unternehmen haben:
• hohe Fluktuationsraten
• damit verbundene Kosten für Bewerbungsprozesse
• Know-how-Verlust durch häufige Wechsel
• verminderte Produktivität durch fehlende Motivation und instabile Teams
• vermehrte Krankenstände
5 Maßnahmen, die die Mitarbeiterbindung steigern
Wie können Sie als Unternehmen das Commitment Ihrer Mitarbeiter:innen steigern und auf einem hohen Niveau halten? Das Zauberwort lautet: Mitarbeiterzufriedenheit. Fühlt sich ein Team wertgeschätzt und unterstützt, dann ist es auch bereit, sich für das Unternehmen zu engagieren. Es gibt 5 Maßnahmen, die die Mitarbeiterzufriedenheit und damit auch die Mitarbeiterbindung langfristig steigern können.
1. Klare Unternehmensziele mit Sinn
Mitarbeiter:innen sollten die Ziele ihres Unternehmens kennen. Ziele können nicht nur in Zahlen ausgedrückt werden – auch der Beitrag, den das Unternehmen für die Gesellschaft leistet, sorgt dafür, dass sich die Bindung jedes Einzelnen erhöht. Warum ist das so? Sinn ist ein starker intrinsischer Motivator. Menschen, denen der Sinn der eigenen Arbeit klar ist, arbeiten sorgfältiger und engagierter.
2. Positive Unternehmens- und Führungskultur
Laut einer Studie von UKG, bei der 3.400 Personen in zehn Ländern befragt wurden, hat die Führungskraft für 69 % der Menschen erheblichen Einfluss auf ihre mentale Gesundheit und damit auch auf das individuelle Wohlbefinden.
Was können also Führungskräfte tun, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen? Geschätzt wird vor allem eine positive Feedback- und Fehlerkultur, die zu mehr psychologischer Sicherheit im Team führt. Unter “psychologischer Sicherheit” versteht Amy Edmondson, Professorin an der Harvard Business School, eine angstfreie Umgebung, in der Menschen sich trauen, Fehler zu machen.
3. Work-Life-Balance
Klare Grenzen bei größtmöglicher Flexibilität – das ist die Erfolgsformel, wenn es um die Wahrung der Work-Life-Balance geht. Remote Work, Homeoffice und Gleitzeitvereinbarung sorgen dafür, dass sich die Arbeit immer besser an die jeweiligen Lebensbedingungen anpassen lässt.
Bei der Verbesserung der Work-Life-Balance hilft auch ein EAP-Programm, bei dem Mitarbeiter:innen in vertraulichen Beratungen ihre individuellen Stressfaktoren reflektieren können. 59 % der Arbeitnehmer:innen geben an, dass ihre Bindung steigt, wenn der Arbeitgeber diese Gesundheitsangebote anbietet.
4. Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten
Mitarbeiter:innen fühlen sich Unternehmen stärker verbunden, wenn ihnen konkrete Entwicklungsmöglichkeiten geboten werden, die den Verbleib im Unternehmen spannend machen. Firmeninterne Entwicklungsmöglichkeiten sind vor allem dann attraktiv, wenn diese durch Weiterbildungen, Zusatzqualifikationen & Co. in einem absehbaren Zeitraum erreicht werden können.
5. Starkes Teamgefühl
Menschen sind soziale Wesen – fühlen sie sich in einer Gemeinschaft geborgen, sind sie auch bereit, sich für diese Gemeinschaft zu engagieren. Im Arbeitskontext entsteht ein starkes Wir-Gefühl vor allem durch gemeinsame Erlebnisse.
Schaffen Sie daher für Ihre Mitarbeiter:innen ausreichend Möglichkeiten, sich abseits des Tagesgeschäfts zu connecten und auszutauschen. Gemeinsame Mittagessen, attraktive Afterwork-Aktivitäten und Events wie Firmenläufe können zum Beispiel diesen Rahmen bieten und für ein starkes soziales Gefüge im Team sorgen.
Was bringt eine gesteigerte Mitarbeiterbindung?
Je höher die emotionale Bindung an das Unternehmen ist, desto niedriger ist die Bereitschaft, den Job zu wechseln. Mit hoher emotionaler Bindung ans Unternehmen sinkt zudem auch die Burnout-Gefahr. 60 % der Beschäftigten ohne emotionale Bindung ans Unternehmen geben an, “aufgrund von Arbeitsstress innerlich ausgebrannt zu sein”. Bei Arbeitnehmer:innen mit hoher Bindung sind es nur 13 %, die eine solche Aussage tätigen.
Fotocredit: Mavie Work GmbH