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Vom Co-Piloten zur Risikoquelle? Warum Agentic AI ohne Orchestrierung zur Gefahr für Ihr Geschäft werden kann

HCL

Stellen Sie sich vor, ein neuer, hochautonomer KI-Agent optimiert Ihre Lieferkette – und entscheidet eigenständig, einen langjährigen, vertraglich gebundenen Lieferanten zu umgehen, um kurzfristig Kosten zu sparen. Das Ergebnis? Eine Vertragsstrafe in Millionenhöhe und ein irreparabler Schaden für eine strategische Partnerschaft. Dies ist keine ferne Zukunft, sondern ein realistisches Szenario, das Unternehmen ohne zentrale Steuerung und Governance riskieren.
Die nächste Welle der künstlichen Intelligenz, Agentic AI, verspricht eine Revolution: Systeme, die nicht mehr nur vordefinierte Aufgaben abarbeiten, sondern Ziele verstehen, Strategien entwickeln und autonom handeln. Doch während die Technologie-Enthusiasten von intelligenten „Co-Piloten“ sprechen, fragen sich verantwortliche CIOs, CISOs und Compliance-Manager: Wer steuert diesen Co-Piloten? Was passiert, wenn seine autonomen Entscheidungen gegen Unternehmensrichtlinien, gesetzliche Vorgaben oder vertragliche Verpflichtungen verstoßen? Die Kernfrage ist nicht, ob Sie Agentic AI einsetzen, sondern wie Sie dabei die Kontrolle behalten.

Die Illusion der Kontrolle: Wenn autonome Agenten eigene Wege gehen
Die traditionelle Automatisierung, etwa durch Robotic Process Automation (RPA), war wie das Fahren auf Schienen. Die Prozesse waren starr, regelbasiert und vorhersehbar. Jeder Schritt war vordefiniert, jede Abweichung führte zu einem Fehler und einer Eskalation an einen menschlichen Bearbeiter. Diese Systeme waren kontrollierbar, aber unflexibel und nicht in der Lage, auf die dynamischen Anforderungen der heutigen Märkte zu reagieren.

Agentic AI verlässt diese Schienen. Ein KI-Agent erhält ein Ziel – z. B. „Reduziere die Logistikkosten um 15 %“ – und sucht autonom nach Wegen, dieses Ziel zu erreichen. Er kann auf interne und externe Daten zugreifen, mit verschiedenen Systemen interagieren und neue, unvorhergesehene Lösungswege entwickeln. Diese Fähigkeit ist seine größte Stärke und zugleich sein größtes Risiko. Ohne ein übergeordnetes Kontrollsystem agiert jeder Agent in einem Vakuum. Es entsteht eine Vielzahl nicht abgestimmter, autonom agierender Systeme – mit intransparenten, schwer nachvollziehbaren und potenziell geschäftsschädigenden Folgen.

Governance als Bremse? Nur ohne die richtige Architektur
Viele Unternehmen befürchten, dass strenge Governance-Vorgaben die Innovationskraft von Agentic AI ausbremsen. Sie sehen einen unüberwindbaren Konflikt zwischen Agilität und Kontrolle. Dieser Gedanke ist jedoch falsch – er basiert auf der Annahme, dass Governance manuell und reaktiv erfolgen muss. In einer von KI-Agenten geprägten Welt muss Governance selbst automatisiert, proaktiv und in die digitale Infrastruktur eingebettet sein.
Es geht nicht mehr darum, Prozesse zu definieren, sondern darum, Handlungsspielräume festzulegen. Anstatt jeden Schritt vorzugeben, muss die Unternehmensarchitektur digitale Leitplanken definieren, innerhalb derer sich die KI-Agenten frei, aber sicher bewegen können. Jede Aktion, jede Entscheidung und jede Interaktion eines Agenten muss protokolliert, überwacht und an den Geschäftszielen und Compliance-Regeln gemessen werden. Dies erfordert einen Paradigmenwechsel: weg von der Prozessorientierung hin zu einer ergebnisorientierten Steuerung (Outcome-driven Operations) – also einer konsequent auf Geschäftswert und Compliance-Regeln ausgerichteten Operationsweise. Der Fokus verschiebt sich vom „Wie“ auf das „Was“ – und auf die Einhaltung der dabei geltenden Regeln.

Orchestrierung: Das zentrale Nervensystem für autonome Unternehmens-IT
Wenn unkontrollierte KI-Agenten ein unkalkulierbares Risiko darstellen, ist eine intelligente Orchestrierung die notwendige Kontrollinstanz. Orchestrierung ist in diesem Kontext weit mehr als nur die Koordination von Aufgaben. Sie ist das zentrale Nervensystem Ihrer autonomen Unternehmens-IT. Sie ist das digitale Leitplankensystem, das sicherstellt, dass jeder KI-Agent – egal wie intelligent – innerhalb vordefinierter, auditierbarer Governance-Regeln agiert.
Eine solche Plattform fungiert als zentraler Vermittler zwischen Geschäftszielen, autonomen Agenten und der bestehenden Systemlandschaft. Sie ist eine zentrale Instanz, die den Gesamtkontext versteht und sicherstellt, dass die Aktionen einzelner Agenten nicht in Konflikt miteinander oder mit übergeordneten Unternehmenszielen geraten. Ohne eine solche übergreifende Steuerungsebene droht der Einsatz von Agentic AI im Chaos zu versinken.

HCL Universal Orchestrator: Governance und Kontrolle für das Zeitalter der Agentic AI
Um diese entscheidende Kontroll- und Compliance-Lücke zu schließen, hat HCLSoftware den HCL Universal Orchestrator (UnO) um agentenbasierte KI-Fähigkeiten erweitert, die unter dem Namen HCL UnO Agentic zusammengefasst werden.
HCL UnO wurde von Grund auf nicht nur als Automatisierungs-, sondern primär als Governance-Instrument konzipiert. Er stellt sicher, dass Unternehmen die Vorteile von Agentic AI nutzen können, ohne die Kontrolle abzugeben. Dies wird durch drei Kernfähigkeiten gewährleistet:

  • Governance konsequent durchsetzen – Richtlinien werden nicht nachträglich geprüft, sondern in jede Aktion eingebettet: HCL UnO macht Governance nicht zu einem nachträglichen Add-on, sondern bettet sie in jede digitale Aktion ein. Sicherheitsrichtlinien, Compliance-Vorgaben und Geschäftsregeln werden zentral definiert und automatisch durchgesetzt. Jede Handlung eines Agenten ist nachvollziehbar, auditierbar und unterliegt den vordefinierten Regeln. Dies ist der entscheidende Faktor, um Vertrauen in autonome Systeme zu schaffen.
  • Aktionen am Geschäftskontext ausrichten – Priorisierung erfolgt nach Unternehmenszielen, nicht nur nach dem Urteil der Technik: HCL UnO versteht die Abhängigkeiten zwischen Systemen, Agenten und Geschäftszielen. Er priorisiert Aufgaben nicht nach technischen, sondern nach geschäftlichen Kriterien und stellt sicher, dass alle autonomen Aktionen auf das gewünschte, regelkonforme Ergebnis einzahlen. Er verhindert, dass ein Agent zur Kostenoptimierung eine Vertragsstrafe auslöst.
  • Reaktionsfähigkeit sichern – dank Human-in-the-Loop bleibt jederzeit menschliches Eingreifen möglich: In einer „Always-on“-Welt ermöglicht HCL UnO eine kontinuierliche und anpassungsfähige Steuerung. Gleichzeitig stellt die Plattform sicher, dass bei kritischen Entscheidungen oder unvorhergesehenen Ausnahmen jederzeit ein Mensch eingreifen, die Kontrolle übernehmen oder mit den Agenten kooperieren
     

Diese Kernfähigkeiten werden durch Werkzeuge wie den HCL UnO Agent Builder unterstützt, der es Teams mittels Low-Code ermöglicht, diese intelligenten und regelkonformen Agenten schnell zu erstellen und sicher zu implementieren.

Fazit: Die Zukunft wird kontrolliert, nicht nur automatisiert
Agentic AI ist eine transformative Kraft, die die Arbeitsweise von Unternehmen grundlegend verändern wird. Doch der bloße Einsatz dieser Technologie ist kein Garant für Erfolg. Unternehmen, die Agentic AI ohne eine robuste Governance- und Orchestrierungs-Ebene implementieren, setzen nicht auf Innovation, sondern auf unkalkulierbares Risiko.
Der entscheidende Wettbewerbsvorteil der Zukunft liegt nicht darin, wer die intelligentesten Agenten einsetzt, sondern wer sie am sichersten und regelkonform steuert. Die Phase unreflektierter Automatisierungs-Euphorie geht zu Ende. Zukunftsfähig sind nur jene Unternehmen, die Autonomie unter klaren Governance-Regeln gestalten.

Lernen Sie die intelligente Orchestrierung für Agentic AI näher kennen
Möchten Sie tiefer in die Welt der Agentic AI und der intelligenten Orchestrierung eintauchen und erfahren, wie Sie die Kontrolle behalten? Besuchen Sie unsere Sessions auf dem LSZ CIO Kongress 2025. Wir freuen uns auf den Austausch mit Ihnen!