Beim Onlinehändler Otto sind mehr als 100 GenAI-Ambassadors im Einsatz. Als Brücke zu den Fachabteilungen treiben sie den KI-Einsatz voran.
„Technologien allein bewirken keinen Wandel“, sagt Frederike Fritzsche, Chief Tech Transformation Officer bei Otto. „Es ist entscheidend, dass Unternehmen ihre Mitarbeitenden auf der Transformationsreise mitnehmen." Dazu startete der größte deutsche Onlineshop sein GenAI-Ambassadoren-Programm zunächst mit 45 Beschäftigten. Nach gut einem halben Jahr sind schon mehr als 110 KI-BotschafterInnen im Einsatz, die als Brücke zu den Fachabteilungen fungieren und insbesondere die Nutzung generativer KI-Systeme fördern.
„Ein umfassendes Informationsangebot und Weiterbildungsmöglichkeiten sind unerlässlich, damit alle Mitarbeitenden ihren individuellen Nutzen aus GenAI ziehen und die Technologie erfolgreich in ihren Arbeitsalltag integrieren können“, erläutert Fritsche, die das Ambassadoren-Programm gemeinsam mit Saskia Dupré, Program Managerin GenAI bei Otto, ins Leben gerufen hat.
Wissensaufbau, Austausch und Transformation
Das Programm besteht aus den drei Säulen Wissensaufbau, Austausch und Transformation. Die BotschafterInnen können etwa eine Reihe von Lern- und Weiterentwicklungsangeboten wahrnehmen, Schulungen und Workshops besuchen. Gleichzeitig tauschen sie sich untereinander, aber auch mit Beschäftigten in den Fachbereichen aus. „Die besten Impulse für GenAI entstehen oft direkt in den Teams“, berichtet Dupré. „Wenn KollegInnen ihre Erfahrungen teilen, wird KI greifbar, aus Neugier wird Begeisterung und es entsteht echte Wertschöpfung.“ Um das konkrete Umsetzen und Adaptieren generativer KI-Lösungen in den Fachbereichen geht es dann in der dritten Säule Transformation.
Michael Müller-Wünsch, Otto-CIO und Schirmherr des Programms, betont dessen langfristige Bedeutung: „Am Ende profitieren beide Seiten: Die GenAI-BotschafterInnen erweitern ihr Know-how, erhöhen ihre digitale Kompetenz und entwickeln sich persönlich weiter.“ Vor allem aber steigere Otto mithilfe der MultiplikatorInnen die Nutzung innovativer Technologien, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit sicherzustellen. „Das ist für uns ein enorm wichtiger Faktor“, so der „CIO des Jahres 2022“.
Laut eigenen Angaben nutzt Otto künstliche Intelligenz bereits seit mehr als zehn Jahren. Über 100 Mitarbeitende beschäftigten sich mit KI-Produkten, die sich praktisch in jedem Wertstrom fänden. Mehr als 70 künstliche Intelligenzen seien täglich im Einsatz, zehn davon arbeiteten auf Basis generativer KI.