Eröffnungs-Panel zum Thema "Industrie Vorarlberg 2024 and beyond" ©LSZ
Sicherheit als Unternehmens-DNA
Unterhaltsam und informativ führte der IT-Security Manager Pirmin Braun (Collini) durch den Tag, der auf die aktuelle Situation von Unternehmen hinwies: „Unternehmen müssen technologische Innovationen nutzen, um nachhaltiger und effizienter zu werden, während sie gleichzeitig robuste Sicherheitsmaßnahmen implementieren und ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen müssen.“
Seine erste Ankündigung galt Bettina Thurnher (CISO, Zumtobel Group), die ihre Erfahrungen zum Aufbau und der Etablierung eines Informations Sicherheits Management Systems (ISMS) in Unternehmen in den Tag startete. Sie gab Einblicke in ein mögliches Vorgehen zum Aufbau eines ISMS. Wichtig sei dabei, „dass Informationssicherheit als Teil der DNA in das Unternehmen einfließen und gelebt werden soll,“ so Thurnher.
Führungsthema - digitale Innovation
Beim Panel Talk diskutieren führende Persönlichkeiten aus der Industrie zum Thema „Industrie Vorarlberg 2024 and beyond - wie gelingt der Spagat zwischen Digitaler Transformation, Cyber Bedrohungen, Künstlicher Intelligenz und ESG?“. Am Podium waren Miranda Burtscher (Operational Excellence Manager, Alpla Group), Fadi Dohnal (Leiter Forschungszentrum Mikrotechnik, FH Vorarlberg), Marcus Frantz (CDTO, Zumtobel Group) und Andreas Huber (Leiter Digitalisierung & IT, Doppelmayr Seilbahnen) die über Möglichkeiten einer nachhaltigen, menschenzentrierten und resilienten Fertigung sprachen.
Miranda Burtscher (Alpla Group) dazu: „Entscheidend für die Anwendung neuer Technologien und Ansätze im Smart Manufacturing ist eine Kultur der digitalen Innovation.“ Und das in der obersten Führung. „Mit Projekten zum Experimentieren in crossfunktionalen Teams, versuchen wir mit regelmäßigen Schulungen möglichst viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der digitalen Transformation aller Prozesse mitzunehmen.“
Der Mensch zählt
Wer hat leichteres Spiel mit der Umstellung auf smarte Produktion? Hier waren sich die Diskutant:innen einig - Konzerne profitieren zwar von ihren (finanziellen) Ressourcen und Skalierbarkeit, KMUs punkten jedoch mit Flexibilität und Agilität. Es gehe aber gar nicht darum, ob KMU oder Konzern, sondern um die Menschen, die in diesen agieren. Die Awareness und das Mindset der Führungsebene - egal ob KMU oder Konzern – sei der Schlüsselfaktor, so die Expert:innen am Podium.
Die Industriebranche hat scheinbar noch nicht genügend Abkürzungen vergeben, wurde auf der Bühne gescherzt, so konnten sich die Teilnehmer:innen über Vorträge zu Remote-PAM, ZTNA, IAM und SRA sowie zu IT und OT Security, NIS-2 und zur AWS-Cloud freuen.
Ins Tun kommen
Am Nachmittag tauschten sich die Teilnehmer:innen bei interaktiven Round Tables in Kleingruppen aus. Es folgten weitere Fachvorträge, beispielsweise von Alexander Koblinger (Chief Digital Officer, Heron Innovations Factory) und Thomas Bischof (Managing Director, Servus Intralogistics), die über innovative Wege zur Digitalisierung und Effizienzsteigerung in der Produktion sprachen. Von Felix Schüßler (Geschäftsführer, TUN. Green Deal Vorarlberg) gab es einen einprägsamen Vortrag darüber, dass Unternehmen gemeinsam ins TUN. kommen sollen und Nachhaltigkeit profitabel sein muss.
Von Grund auf neu denken
Den krönenden Abschluss lieferte Jan-Alexander Adlbrecht (Information Technology Director, Hirschmann Automotive) mit seiner Keynote „Modern Data Infrastructure in Smart Factory at Hirschmann Automotive“. Er betonte, dass produzierende Unternehmen in Vorarlberg, Österreich und Mitteleuropa „endlich anfangen müssen, nicht nur über die Digitalisierung der direkten Bereiche zu reden, sondern dies auch so zu gestalten, dass die Digitale Transformation und die exponentiellen und disruptiven Benefits auch tatsächlich eintreten.“
Bei Hirschmann Automotive wird der Ansatz radikal auf „First-Principles“-Thinking umgestellt. Die Effekte seien noch klein, aber sehr deutlich sichtbar und würden zeigen, wie effektiv diese neue Denkweise sei und wie schnell sie die Organisation, wenigstens in Teilen, digital transformiere. Das Q&A hätte wohl noch länger andauern können, wären da nicht schon die ersten Biergläser durch das Fenster ins Foyer sichtbar gewesen.
Ausblick
Das LSZ-Team kommt nächstes Jahr wieder nach Vorarlberg und freut sich auf eine Fortsetzung des Forum Industrie WEST am 5. Juni 2025. Bleiben Sie dran für weitere spannende Entwicklungen in der digitalen Transformation und im Industriesektor!
Am 06. Juni 2024 fand in Rankweil (Vbg.) zum ersten Mal das LSZ Forum Industrie WEST statt. Bei der ganztägigen Konferenz haben sich knapp 100 IT-Entscheidungsträger:innen und Branchenexpert:innen aus der Fertigungsindustrie in Westösterreich zusammengefunden.
Die Teilnehmer:innen aus den Bereichen IT, Digitalisierung, Produktion und Security, tauschten sich über die neuesten Entwicklungen und Herausforderungen im Industriesektor aus. Künstliche Intelligenz (KI) mit den damit einhergehenden Chancen und Risiken war ebenso Thema, wie die digitale Transformation, Cyber Crime uns ESG im Industriesektor.