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Digitales Arbeiten 2030: Bye-bye Büropräsenz?

Digitales Arbeiten
Neue Trendstudie für die DACH-Region zeigt gemischtes Bild


Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt nachhaltig verändert. Selten waren Unternehmen gezwungen, so schnell und entschieden auf eine neue Situation zu reagieren. In kürzester Zeit mussten Büromitarbeitende ins Homeoffice wechseln, so manches Unternehmen stellte sein gesamtes Geschäftsmodell auf den Kopf. Viele Mitarbeitende erlebten so die Einführung von Homeoffice und die Beschleunigung der Digitalisierung in ihrem Unternehmen im Turbogang. Doch nun stellt sich die Frage, wie sich diese positiven Entwicklungen nicht nur beibehalten, sondern auch in die Unternehmenskultur und gelebten Prozesse integrieren lassen. Das langfristige Ziel in Deutschland sollten reibungslose Abläufe in einer zunehmend hybriden und digitalen Arbeitswelt sein. Unternehmen – und im besonderen HR-Manager:innen – stehen jetzt konkret vor der Herausforderung, technologischen und kulturellen Wandel in Einklang zu bringen. 

HR spielt eine entscheidende Rolle dabei, diesen Change-Prozess zu begleiten. Personalabteilungen übernehmen längst mehr als nur rein administrative Aufgaben. Sie werden heutzutage viel mehr als strategische Partner, Krisenmanager und Berater wahrgenommen. Doch bereits hier beginnt für viele HR-Abteilungen in Deutschland das Problem: Sie können nur dann diese Aufgaben ernsthaft übernehmen, wenn ihnen administrative Aufgaben durch moderner HR-Softwarelösungen abgenommen werden. Viele Unternehmen haben sich hier schon auf den Weg gemacht, manche wie die Deutsche Post DHL Group oder Henkel sind bereits besonders weit bei der Entwicklung dieser Umgebungen. Die stückweise Automatisierung dieser Routinearbeiten gibt dem Unternehmen darüber hinaus einen strukturierten Blick auf die eigene Belegschaft und optimiert Themen wie beispielsweise E-Learning und Up- oder Reskilling-Programme; aber auch beim internen Recruiting beschleunigen diese Systeme das gesamte Unternehmen. Den HR-Manager:innen verbleibt deutlich mehr Zeit, sich um die Menschen hinter den Jobs zu kümmern.

Um genau diese Veränderungen im Markt genauer beleuchten zu können, führte F.A.Z. Business Media im Auftrag von Cornerstone die Studie „Digitales Arbeiten 2030“ durch. Diese kommt zu folgenden zentralen Ergebnissen: 


1.    Flexibles und ortsunabhängiges Arbeiten wird sich vielerorts durchsetzen 

Viele Angestellte haben in der Pandemie ortsunabhängiges Arbeiten kennen und schätzen gelernt. Zwar startete das Homeoffice an vielen Stellen aus der puren Not heraus, doch mittlerweile haben Unternehmen und Mitarbeitende die Vorteile hiervon erkannt. Das geht auch aus unserer Befragung hervor, denn nur 3 % der Teilnehmer:innen gaben an, dass sie nach der Pandemie ausschließlich im Büro arbeiten wollen. Auf der Seite der Unternehmen planen aber nur 38 % der Unternehmen, ihren Mitarbeitern zu überlassen, wo sie arbeiten wollen. Dabei setzt vor allem die Dienstleistungsbranche auf Flexibilität: 47 % der Dienstleister planen ihre Mitarbeitenden frei entscheiden zu lassen, wo sie arbeiten möchten. Im produzierenden Gewerbe planen dies nur 17 % der befragten Unternehmen. Auffällig ist an dieser Stelle auch die besondere Präferenz der Befragten für ein hybrides Modell. Mehr als die Hälfte (53 %) der Teilnehmer:innen sprach sich zumindest für einige Wochentage im Homeoffice aus. 

Doch dieser neue Arbeitsalltag bringt auch Herausforderungen mit sich: 


2.    Wenn Teile der Belegschaft nicht im Büro sind, hat das Auswirkungen auf die Unternehmenskultur

Durch die fehlende räumliche Nähe hat in der Pandemie im Besonderen die Unternehmenskultur gelitten. Dabei ist diese ausschlaggebend für den Erfolg einer Organisation – wirtschaftlich wie auch organisationell. Gerade in der Pandemie musste sie daher besonders gepflegt, gefördert und von Manager:innen vorgelebt werden – und dabei war für 80 % der Befragten die größte Herausforderung in der Pandemie die Kommunikation. Bei Unternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeiter:innen hingegen entpuptte sich die Führung als das noch größere Problem, so mussten sich 84 % der befragten Unternehmen dieser Kategorie mit Schwierigkeiten im Monitoring und Delegieren beschäftigten. Es drängt sich auf, dass Unternehmen in Zukunft zusätzliche digitale Kommunikationskanäle aber auch -formate benötigen und diese deutlich ausbauen müssen. Denn wenn auch sie die zwischenmenschliche Interaktion nicht komplett ersetzen, fangen sie in den Augen von 70 % der Befragten das Thema zumindest auf. Darüber hinaus dient es der Teamstärkung. 


3.    Personalabteilungen waren in der Pandemie als Krisenmanager und strategischer Partner gefragt

HR-Manager:innen haben durch die Pandemie einen Rollenwechsel erfahren, denn neben ihren Routineaufgaben standen plötzlich neue auf der Agenda durch den schnellen Aufbau von Homeoffice und der Digitalisierung der Arbeit. Hier zeigte die Befragung, dass HR-Abteilungen nun auch als strategischer Partner auftreten (46 %) und beratend agieren (45 %) mussten. Außerdem sahen 45 % der Befragten HR in der Rolle eines Krisenmanagers. Auffällig ist in diesem Punkt, dass insbesondere in den mittleren Unternehmen (1.000 bis 5.000 Mitarbeitende) rund drei Viertel (74 %) der Befragten ihre HR-Abteilungen durch die Pandemie in der Rolle des Krisenmanagers sahen. Gerade in diesen Unternehmen war HR offensichtlich besonders damit betraut, Change-Prozesse zu begleiten und die erste Anlaufstelle für Fragen rund um die Arbeitsorganisation zu werden. 


4.    Die Pandemie sorgt für einen Digitalisierungsschub in HR-Abteilungen

Ganz klar konnten sich auch die HR-Abteilungen dem Digitalisierungsturbo der Pandemie nicht entziehen. Dies hatte aber auch positive Effekte, denn so konnten acht von zehn Unternehmen (genau 80 %) ihre Digitalisierungsbemühung schneller voranbringen als vor der Pandemie. Allerdings ist diese Digitalisierung allein noch kein Garant für Erfolg: Denn 71 % der Befragten sind der Ansicht, dass die Organisation sich darauf konzentrieren muss, auch ihre Mitarbeiter bei der Transformation mitzunehmen.


Fazit

Homeoffice und hybride Arbeitsmodelle werden in Zukunft nicht mehr aus dem Arbeitsalltag wegezudenken sein. Die Vielzahl der Unternehmen möchte ihren Angestellten die Möglichkeit geben, flexibler zu arbeiten als vor der Pandemie. Doch die neue Arbeitswelt birgt vor allem für HR-Abteilungen mehr Herausforderungen und insbesondere neue Aufgaben außerhalb ihrer bisherigen Tätigkeit. Der sinnvolle Einsatz von HR-Software kann hier dabei helfen, Routinetätigkeiten zu übernehmen und zusätzliche Kapazitäten freizusetzen. Diese neuen Zeitbudgets können die HR-Abteilungen künftig in zwischenmenschliche Interaktionen investieren. 

Die ganze Studie können Sie hier lesen.