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Die Revolution der Daten-Ära: Die Datenleichen im Keller

Ein Artikel von Lisa Höllbacher (Trendscout bei LSZ)

In einer Zeit, in der Künstliche Intelligenz (KI) zunehmend die Schlagzeilen beherrscht, erweist sich ein oft unbeachteter Schatz als revolutionärer Treibstoff für den Fortschritt: unsere alten Daten. Über Jahre hinweg haben Unternehmen und Individuen Unmengen von Informationen gesammelt, die in Datenbanken schlummerten und oft als „Datenleichen“ galten – nutzlos, weil niemand wusste, wie man sie effektiv nutzen konnte. Doch die Zeiten haben sich geändert.

Heute, inmitten der rasanten Entwicklung von KI, wird klar: Ohne qualitativ hochwertige Daten bleibt jede KI machtlos. Es gibt keine intelligente Maschine, die ohne solide und strukturierte Daten funktionieren könnte. Genau hier zeigt sich die steigende Bedeutung von Datenmanagement und -qualität. Die Algorithmen der KI sind nur so gut wie die Informationen, mit denen sie gefüttert werden. Falsch oder unvollständig aufbereitete Daten führen zu fehlerhaften Ergebnissen, während gut gepflegte und präzise Daten die Grundlage für verlässliche und zukunftsweisende Erkenntnisse schaffen.

Erfolgsfaktor: Daten

Das Thema „Daten“, das lange Zeit als verbrannte Erde galt oder stiefmütterlich behandelt wurde, zeigt sich jetzt jedoch als erfolgskritisch. Unternehmen, die ihre Daten bisher vernachlässigt oder als reine Last betrachtet haben, erkennen zunehmend den Wert dieser Ressourcen. Denn KI-Systeme können nur so gut sein wie die Daten, die man ihnen zur Verfügung stellt. Daten bilden das Fundament, auf dem jede Entscheidung der KI beruht. Ohne saubere, umfassende und strukturierte Datensätze bleiben die Möglichkeiten von KI-Systemen stark begrenzt.

Best Data Practice

Ein Beispiel dafür lässt sich in der Fertigungsindustrie beobachten. Ein (existierendes, aber hier nicht genanntes) Unternehmen, das sich auf die Produktion von hochpräzisen Maschinenkomponenten spezialisiert hat, stand lange vor der Herausforderung, Produktionsausfälle und Qualitätsmängel nicht rechtzeitig erkennen zu können. Im Zuge der Digitalisierung und dem Einsatz von KI hat das Unternehmen nun jedoch begonnen, alte, über Jahre gesammelte Produktionsdaten systematisch auszuwerten. Diese „Datenleichen“ – die früher als wertlos galten – wurden aufbereitet und in ein KI-System integriert, das in der Lage ist, Produktionsfehler in Echtzeit zu erkennen. Das System analysiert kontinuierlich eingehende Produktionsdaten und kann nun Fehlerquellen identifizieren und beheben, bevor sie den Produktionsprozess beeinträchtigen. Das spart nicht nur Kosten, sondern erhöht auch die Produktqualität erheblich. Ohne die jahrelang gesammelten, gut gepflegten Daten wäre dieser Fortschritt nicht möglich gewesen.

Risiko: Daten

Neben den unzähligen Vorteilen, die diese Entwicklungen mit sich bringen, darf jedoch nicht vergessen werden, dass alte Daten auch Risiken bergen. Veraltete oder fehlerhafte Daten können falsche Schlüsse zulassen, insbesondere wenn sie unzureichend gepflegt oder nicht im Kontext ihrer Entstehungszeit betrachtet werden. Außerdem gibt es zunehmend Datenschutzbedenken – gerade in Zeiten von Datenschutzgesetzen wie der DSGVO. Unternehmen müssen daher nicht nur den Wert ihrer alten Daten erkennen, sondern auch sicherstellen, dass sie die rechtlichen und ethischen Anforderungen erfüllen.

Daten im Griff

Die „Datenleichen“ im Keller gewinnen also nicht nur durch die Verfügbarkeit von KI an Bedeutung, sondern auch durch eine Neudefinition dessen, was wir mit ihnen machen können – vorausgesetzt, wir sorgen für ihre Ordnung und Qualität. Die Revolution der Daten-Ära zeigt uns, dass Daten das Herzstück jeder KI-Anwendung sind. Wer seine Daten nicht im Griff hat, kann auch von der besten KI keine Wunder erwarten. Unternehmen, die in die Qualität ihrer Daten investieren, schaffen sich einen Wettbewerbsvorteil. Qualität vor Quantität – das bleibt die wichtigste Erkenntnis der Datenrevolution.