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Cloud-Kosten kommen auf den Prüfstand

Geld Cloud

Trotz steigender Nachfrage

Der weltweite Markt für Cloud-Computing-Services wächst weiter zweistellig, nicht zuletzt wegen des KI-Booms. Doch immer mehr Unternehmen versuchen mit FinOps, die Kosten besser in den Griff zu bekommen. 

Mehr als die Hälfte der großen und mittelständischen Unternehmen betreibt mittlerweile Workloads in der Public Cloud. Dabei verfolgen neun von zehn befragten Firmen eine Multicloud-Strategie. Sie kombinieren etwa Public-Cloud-Services von AWS, Microsoft Azure oder Google Cloud miteinander. Zu diesen Ergebnissen kommt der „Flexera 2025 State of the Cloud Report“. 

Der US-amerikanische Softwarehersteller Flexera ließ dazu 759 Cloud-Entscheider und -Nutzer weltweit befragen. Das anhaltende Wachstum im Cloud-Markt hat auch mit einer „explodierenden“ Nachfrage im Bereich künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning (ML) zu tun, so die Studienautoren. 79 Prozent der befragten Organisationen nutzen entsprechende PaaS-Angebote (Platform as a Service) der Cloud-Provider. Hohe Wachstumsraten erzielen auch Data-Warehouse-Services, die häufig genutzt werden, um KI-Modelle mit Daten zu versorgen. Unterm Strich sollen die weltweiten Cloud-Ausgaben im laufenden Jahr um 28 Prozent zulegen.  

IT-Verantwortliche sehen solche Zahlen durchaus auch mit Sorge, denn die Forecasts in Sachen Cloud Spending bleiben herausfordernd. So rechnen die Organisationen laut eigenen Angaben damit, dass sie die entsprechenden Budgets im Durchschnitt um 17 Prozent überschreiten. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass das Ausgaben-Management auf der Liste der größten Cloud-Herausforderungen ganz oben steht, noch vor Security und dem Verwalten von Software-Lizenzen. 

Um die Kosten besser in den Begriff bekommen, investieren Unternehmen verstärkt in FinOps-Programme. 56 Prozent der europäischen Studienteilnehmer haben inzwischen ein FinOps-Team aufgestellt, das Strategien zur Kostenoptimierung entwickelt und umsetzt. Weitere 18 Prozent planen dies für das kommende Jahr. Nordamerikanische Organisation sind mit einem Anteil von 60 Prozent schon etwas weiter. 

Immerhin scheinen die Bemühungen rund um FinOps Wirkung zu zeigen. Noch vor vier Jahren schätzten die Befragten, dass 32 Prozent der Cloud-Ausgaben für IaaS und PaaS verschwendet wurden. In der aktuellen Studie sank der Wert auf 27 Prozent. FinOps, so die Studienautoren, habe sich vielerorts zu einer kulturellen und Finanzmanagement-Disziplin entwickelt. Mit zunehmendem Reifegrad dürfte demnach auch die Qualität der Cloud-Forecasts steigen. 

Fotocredit: shutterstock/sommart sombutwanitkul