Beim Thema Burnout gilt: Führungskräfte sollten sich weniger als Feuerwehrmann bzw. Feuerwehrfrau verstehen, der/die zum Einsatz kommt, wenn es bereits brennt. Sehen Sie Ihre Position eher als die eines/einer Brandschutzbeauftragten. Das heißt: Führen Sie Ihr Team so, dass Sie Brandgefahren bereits im Vorhinein erkennen und vermeiden. Bei der Burnout-Prävention helfen folgende Punkte:
1. Wie sehr neige ich zu Perfektion?
Das Thema Perfektion ist eine der häufigsten Ursachen für Burnout. Als Führungskraft haben Sie eine Vorbildfunktion, daher ist kritische Selbstanalyse gefragt Welche Erwartungen haben Sie an sich, wenn es darum geht, eine Aufgabe zu erledigen? Wann geben Sie sich zufrieden? Wo können Sie auch mal ein Auge zudrücken? Wenn Sie von sich selbst immer mehr als 100 Prozent erwarten, können Sie damit rechnen, dass auch Ihre Mitarbeiter*innen versuchen werden, diesem Perfektionismus nachzueifern und somit Gefahr laufen, dabei auszubrennen.
2. Prioritäten setzen
Burnout-Prävention heißt: Gehen Sie – für das Wohl Ihres Teams und um Ihrer selbst willen – regelmäßig in Verhandlung mit Ihrem inneren Antreiber. Lernen Sie den Unterschied zwischen „wichtig“ und „dringend“, „unbedingt“ und „eventuell“, „gut“ und „supergut“. Gönnen Sie sich Momente der Ruhe und zeigen Sie dies nach außen, indem Sie bewusst öfter Pausen machen oder Teamrituale wie ein gemeinsames Mittagessen einführen.
3. Burnout-Prävention: soziales Interesse
Soziale Kompetenz gewinnt bei der Prävention von Burnout immer mehr an Bedeutung. Der Job ist für Mitarbeiter*innen nicht nur eine reine Erwerbsquelle. Er ist auch ein wichtiger Lebensbereich, immerhin verbringt man hier viele Stunden seines Lebens. Am Arbeitsplatz wird „gelebt“, hier werden Erfolge und Misserfolge werden geteilt, man trägt so manchen Konflikt aus, schließt Freundschaften, man trauert, hadert, freut sich. Als Führungskraft ist es wichtig, Ihre Mitarbeiter*innen zu kennen, um ihre Befindlichkeit einschätzen und sie gezielt unterstützen zu können. Wertschätzende Gespräche auch über die private Seite der Kolleg*innen sind dazu sinnvoll. Ein offenes Ohr für alle Themen zu haben, bei gleichzeitiger Wahrung der Privatsphäre, führt zu einem soliden Vertrauensverhältnis. Und das hilft Ihnen, früher zu erkennen, wenn sich in Ihrem Team jemand überfordert, unmotiviert, ausgelaugt oder frustriert fühlt.
4. Zügig Entscheidungen treffen
Je zeitnäher Sie als Führungskraft Entscheidungen treffen und diese dann auch verständlich kommunizieren, desto weniger laufen Ihre Mitarbeiter*innen Gefahr, sich mit Aufgaben zu überlasten.
5. Konflikte offen ansprechen
Auch unangenehme Botschaften gehören klar kommuniziert und offen angesprochen. Bekommt Ihr Team ständig das Gefühl vermittelt, dass irgendetwas nicht stimmt, sind Sorgen, Angst, Vermutungen und Interpretationen die Folge. Das kostet nicht nur Energie, auch wertvolle Arbeitszeit geht verloren. Daher: Geben Sie kritisches Feedback wohlwollend und wertschätzend, kommunizieren Sie aber auch klar die Konsequenzen bei mangelnder Verbesserung der Performance.
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