Viele klassische Führungstrainings bleiben auf der Ebene von Theorie und Impulsen. Sie liefern Inhalte, die zwar relevant sind, aber im Alltag oft verpuffen, weil die Umsetzung fehlt oder die Transferunterstützung zu kurz kommt. Peer Coaching setzt genau hier an: Es übersetzt wissenschaftliche Modelle in konkrete, erfahrbare Praxis – und schafft dadurch spürbare Ergebnisse.
Peer Coaching wirkt vor allem durch den intensiven Austausch unter Führungskräften und die gemeinsame Refl exion. In einem vertrauensvollen Setting entsteht Raum, um Erfahrungen zu teilen, Perspektiven zu erweitern und nachhaltige Veränderungen im Führungsalltag anzustoßen. Darüber hinaus bietet das Format praxisnahe Werkzeuge, die sofort im Alltag anwendbar sind. So verbinden sich wissenschaftlich fundierte Ansätze mit gelebter Praxis – nicht theoretisch, sondern direkt spürbar.
Psychologische und organisationswissenschaftliche Grundlagen wie die soziale Lerntheorie, Resilienzforschung oder Konzepte kollegialer Beratung bilden das Fundament. Die Umsetzung erfolgt jedoch in einem hochgradig praxisnahen Rahmen, in dem Führungskräfte voneinander lernen und Verantwortung füreinander übernehmen.
Unser Ansatz bei Oberwasser
Bei Oberwasser verfolgen wir das Ziel, Peer Coaching so in Organisationen zu verankern, dass Führungskräfte ihr volles Potenzial entfalten können. Dabei steht eine achtsame, authentische Führung im Mittelpunkt – ein Führungsstil, der Menschen stärkt, Teams verbindet und eine gesunde Kultur fördert.
Praxisbeispiel: Casinos Austria & Österreichische Lotterien Gruppe
Ein prägnantes Beispiel ist unsere „Peer Coaching Reise“ bei den Casinos Austria. Ausgangspunkt war ein Unternehmen im Wandel, mit Führungskräften, die erfahren und kompetent waren, aber an Grenzen klassischer Methoden stießen. Seminare wurden als wenig wirksam empfunden – es fehlte der echte Praxisbezug.
Ausgangspunkt
Die ständigen Veränderungen stellten die bisherigen Führungsmuster in Frage. Skepsis gegenüber weiteren Seminaren war groß, zugleich wuchs der Wunsch nach relevanten, unmittelbar nutzbaren Formaten.
Ziel
Es galt, ein Format zu schaffen, das nicht nur Wissen vermittelt, sondern echte Veränderung ermöglicht. Führungskräfte sollten lernen, Herausforderungen gemeinsam zu refl ektieren und tragfähige Lösungen zu entwickeln. Zentrale Schwerpunkte: Selbstführung, authentischer Austausch und Netzwerkaufbau.
Vorgehensweise
Im Peer-Coaching-Prozess bildeten wir kleine, interne Peergroups. Diese trafen sich regelmäßig, arbeiteten an konkreten Tagesthemen wie Konfl iktlösung, Entscheidungsfi ndung oder Resilienz und refl ektierten diese in einem begleiteten Prozess. Der Rahmen war strukturiert und zugleich offen: Vertrauen, Verbindlichkeit und gegenseitige Unterstützung waren die Basis. Lösungen entstanden aus der Gruppe heraus – nicht durch externe Vorgaben.
Ergebnisse
Die Rückmeldungen der Teilnehmenden waren eindeutig: mehr Klarheit, neue Energie, erweiterte Handlungsoptionen, mehr Gelassenheit. Aus Kolleg:innen wurden Verbündete und Multiplikatoren. Das Netzwerk stärkte sich, und die neue Haltung trug in den Alltag hinein.
Eine Führungskraft formulierte es so: “Wir haben persönliche Fälle eingebracht, die uns wirklich betreffen und Lösungen erarbeitet, die wir anwenden können.“
Was Peer Coaching anders macht
Im Vergleich zu klassischen Weiterbildungsformaten liegt der entscheidende Unterschied in der aktiven Beteiligung.
Peer Coaching
- baut auf Vertrauen und Offenheit, nicht auf Frontalinput
- fördert nachhaltigen Transfer, weil Lösungen aus der Praxis der Teilnehmenden entstehen.
- verbindet Wissenschaft und Alltag, indem Methoden sofort erprobt und refl ektiert werden.
- stärkt Netzwerke, die über das Programm hinaus bestehen bleiben.
Damit wird Wissen nicht nur vermittelt, sondern im Tun angewendet. Wissenschaft wird lebendig.
Tipps für Organisationen
Wer Peer Coaching einführen möchte, sollte einige Punkte beachten:
1. Fokussiert anfangen – mit Zielgruppen, die sich weiterentwickeln wollen und offen für neue Formate sind.
2. Verbindlichkeit schaffen – regelmäßige Termine und klare Strukturen sichern Nachhaltigkeit.
3. Begleitung einplanen – externe Moderation oder Coaching sorgt für Qualität und Vertrauen.
4. Ergebnisse sichtbar machen – durch Feedbackschleifen und Erfolgsgeschichten.
Ausblick
In einer Arbeitswelt, die immer komplexer wird, gewinnen Formate an Bedeutung, die auf gemeinsames Lernen und gegenseitige Unterstützung setzen. Peer Coaching stärkt nicht nur einzelne Führungskräfte, sondern trägt zu einer resilienteren und innovativeren Unternehmenskultur bei.
Peer Coaching Formate wie Oberwasser zeigen, wie angewandte Wissenschaft wirksam werden kann: wenn Modelle nicht in Lehrbüchern bleiben, sondern im Alltag von Führungskräften lebendig werden. Es ist Praxis, Reflexion und Forschung in einem – und damit ein Schlüssel für nachhaltige Führung in einer sich wandelnden Welt.