Globale Unsicherheiten, volatile Märkte und fragile Lieferketten setzen viele Organisationen unter Druck. In diesem Umfeld verändert sich auch das Anforderungsprofil an Führungskräfte grundlegend: Es geht nicht mehr nur um Fachkompetenz – sondern um Haltung, Resilienz und die Fähigkeit, Wandel aktiv zu gestalten.
Führung unter Druck: Was heute zählt
In Gesprächen mit Führungspersönlichkeiten aus Industrie, Handel und Infrastruktur zeigt sich ein klares Muster: Die klassischen Erfolgsmuster greifen nur noch bedingt. Lebensläufe und Erfahrung bleiben wichtig – aber sie sind keine Garantie mehr für Wirksamkeit.
Stattdessen gewinnen andere Fähigkeiten an Bedeutung:
- Belastbarkeit – nicht nur physisch, sondern auch mental und emotional
- Ambiguitätstoleranz – Entscheidungen treffen, obwohl nicht alle Informationen vorliegen
- Kommunikationsstärke – Orientierung geben, wenn selbst noch nicht alles klar ist
- Empathie – Veränderungen mittragen, ohne Vertrauen zu verlieren
Diese Kompetenzen sind schwer zu „sehen“ – und noch schwerer objektiv zu bewerten. Genau deshalb stehen viele Organisationen vor der Frage: Wie erkennt man Führungsqualität in der Transformation?
Psychologische Diagnostik als Ergänzung im Auswahlprozess
In der Praxis zeigt sich: Digitale Tools und KI helfen dabei, Prozesse effizienter zu gestalten – etwa durch strukturierte Vorauswahl oder Matching-Algorithmen. Doch sie ersetzen nicht die menschliche Einschätzung.
Besonders hilfreich ist der Einsatz diagnostischer Verfahren, die auf wissenschaftlich fundierten Methoden basieren. Sie machen Persönlichkeitsdimensionen wie Veränderungsbereitschaft, Führungsmotivation oder emotionale Stabilität messbar – und liefern eine zusätzliche Grundlage für fundierte Entscheidungen.
Wichtig bleibt dabei: Diagnostik ist kein Ersatz für Gespräche, sondern eine Ergänzung. Erst in der Kombination aus Daten, Kontextwissen und persönlicher Einschätzung entsteht ein ganzheitliches Bild.
Drei Best Practices für Auswahl und Entwicklung in der Transformation
- Führung neu definieren
Nicht nur an Leistung, sondern auch an Haltung messen: Wie geht jemand mit Unsicherheit um? Wie wirksam ist Kommunikation im Wandel? - Psychologische Validierung nutzen
Bei kritischen Rollen hilft eine saubere diagnostische Fundierung – gerade dort, wo viel Unsichtbares mitschwingt. - Den „Cultural Fit“ nicht unterschätzen
Selbst erfahrene Führungskräfte scheitern, wenn Werte und Erwartungen nicht übereinstimmen. Offene Gespräche auf Augenhöhe sind zentral – auch im Auswahlprozess.
Fazit: Haltung ist das neue Kompetenzprofil
In Zeiten tiefgreifender Transformation zählt nicht nur, was Führungskräfte können – sondern wie sie führen. Erfolgreiche Organisationen richten ihren Blick daher verstärkt auf Persönlichkeitsmerkmale, die bisher oft als „weich“ galten: Reflexionsfähigkeit, emotionale Stabilität, Lernbereitschaft.
Sie sind heute nicht mehr „nice to have“, sondern entscheidend dafür, ob Wandel gelingt – oder scheitert.
Über Adhara:
Adhara hat in den vergangenen Jahren über 400 Matching-Prozesse erfolgreich begleitet – von C-Level-Positionen bis hin zu hochspezialisierten Schlüsselrollen. Seit einem Jahr sind wir auch mit unserem Standort in Wien aktiv und bereits als siebenköpfiges Partnerteam vertreten. Wir wachsen stetig, aber bewusst gesund weiter. Unser Ansatz verbindet die Erfahrung einer internationalen Executive-Search-Boutique mit lokaler Marktkenntnis und persönlicher Handschrift. Im Mittelpunkt steht dabei immer die gleiche Frage: Welche Persönlichkeit bringt nicht nur die Kompetenz, sondern auch die Kraft, Transformation erfolgreich zu gestalten?
Fotocredit: shutterstock/Anton Vierientin