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HR Minds. Persönlichkeiten, Perspektiven, Passion. Folge 2

Die neue Blog-Serie von LSZ

Was treibt HR wirklich an?

In HR Minds öffnen HR-Vordenker:innen ihre ganz persönliche Tür: Was inspiriert sie? Was fordert sie heraus? Welche Erfahrungen prägen ihren Blick auf die Arbeitswelt und aufs Leben?
Wir zeigen die Menschen hinter den Jobtiteln. Ungefiltert. Nahbar. Und mit ganz viel Leidenschaft für das, was HR heute ausmacht.

Folge 2

Katja Mlecka

Katja Mlecka

Heute im Fokus: Katja Mlecka, HR-Expertin mit scharfem Blick für Innovationen und einem Herz für Teamkultur.

Als erfahrene Führungskraft bei der ASFINAG gestaltet sie in ihrer Rolle als Team Lead für Personal- und Organisationsentwicklung sowie als Deputy Head of Group HR zukunftsorientierte HR-Programme. Katja verbindet strategisches Denken mit visionärem Weitblick und richtet ihren Ansatz gleichzeitig immer auf praxisnahe und umsetzbare Lösungen aus. Für sie ist HR kein Verwaltungsapparat, sondern ein aktiver Gestaltungsraum. Ihre Haltung ist klar: HR trägt Verantwortung für nachhaltige Weiterentwicklung und schafft damit echten Mehrwert für Menschen und Organisationen.

KI als Schlüssel für gezieltes Upskilling

Wenn es um die Zukunftsfähigkeit von HR geht, setzt Katja Mlecka auf mutige Experimente. Jüngst testete sie eine KI-basierte Organisationsanalyse, die nicht nur Zahlen liefert, sondern auch Entwicklungspotenziale im Unternehmen sichtbar macht. Besonders wertvoll ist, dass die Analyse präzise zeigt, wo Upskilling-Bedarf besteht. Dadurch lassen sich HR-Maßnahmen deutlich wirksamer und zielgerichteter gestalten.

Für Mlecka ist das mehr als ein Tool: Es ist ein Hebel, um HR vom reaktiven Problemlöser zum strategischen Mitgestalter zu transformieren. Ihre Erfahrung zeigt, dass Datenkompetenz im HR keine Kür, sondern Pflicht ist. Nur wer die Sprache der Zahlen spricht, kann den Wert von Initiativen belegen und Ressourcen dort einsetzen, wo sie den größten Impact haben.

Das vollständige Interview eröffnet viele weitere Facetten ihrer Persönlichkeit und Haltung. Es reicht von persönlichen Routinen bis hin zu mutigen Visionen für die Zukunft von HR. Im Folgenden finden sich alle Fragen und Antworten im Überblick.

Nachgefragt: Birgit Moser-Kadlac ganz persönlich

Die Antworten geben Einblicke, die weit über das tägliche Doing hinausreichen. Doch lest selbst:

  1. Was treibt dich morgens an, wenn der Wecker klingelt und du an deinen HR-Arbeitstag denkst?
    Die Chance, aktiv mitzugestalten, wie wir uns als zukunftsorientierte Organisation weiterentwickeln – und mein Team, das mit Kompetenz, Professionalität, Herz und echtem Zusammenhalt jeden Tag besonders macht.

  2. Welches Buch, welcher Podcast oder welche Person hat deine Sicht auf Personalmanagement am stärksten geprägt?
    Ein Klassiker: „Die 5 Dysfunktionen eines Teams“ von Patrick Lencioni – ein Buch, das zeigt, wie entscheidend Vertrauen, Konfliktfähigkeit und gemeinsame Verantwortung in Teams sind. Und wenn ich frische Perspektiven brauche, höre ich den Podcast „Wegen guter Führung“ von Antonia Götsch – inspirierend, nahbar und immer mit einem klugen Impuls für den HR-Alltag.

  3. Erzähle uns von deinem ungewöhnlichsten Erlebnis im Recruiting – was hast du daraus gelernt?
    Ein Bewerber hat uns ein Bewerbungsfoto geschickt – mit einem Krokodilbaby auf dem Arm. Kein Witz. Mut zur Individualität ist ja grundsätzlich etwas Gutes – in dem Fall war es aber vielleicht etwas zu viel Wildnis für den Job. 

  4. Wie schaffst du den Spagat zwischen den Bedürfnissen der Mitarbeitenden und den Zielen der Geschäftsführung?
    Mit viel Empathie, klarer Kommunikation – und der Überzeugung, dass beides kein Widerspruch sein muss, sondern sich sogar stärkt.

  5. Wie beeinflusst die Digitalisierung deine Rolle im HR-Alltag – wo bringt sie dir echte Erleichterung, wo eher Herausforderungen?
    Erleichterung: Self-Services, digitale Lernwelten, Automatisierung
    Herausforderung: den Überblick über die vielen Tools zu behalten 

  6. Welche digitalen Tools oder Plattformen möchtest du im HR künftig nicht mehr missen – und warum?
    Digitale Lernplattformen – sie machen Weiterentwicklung einfach zugänglich und selbstbestimmt. Und lebenslanges Lernen gewinnt in unserer zunehmend komplexen Welt immer mehr an Bedeutung.

  7. Welche Rituale oder Routinen helfen dir, in stressigen Zeiten einen klaren Kopf zu bewahren?
    Humor mit meinem Team – ganz ehrlich: Ein guter Lacher zur richtigen Zeit wirkt oft besser als jedes Achtsamkeitsseminar. Wir nehmen unsere Arbeit ernst, uns selbst aber nicht zu sehr. 

  8. Wie gelingt es dir, bei aller digitalen Transformation den Menschen im Mittelpunkt zu behalten?
    Indem ich nie vergesse, dass jeder Klick eine Geschichte, ein Bedürfnis oder eine Erwartung dahinter hat. Digitalisierung ist Mittel zum Zweck – nicht das Ziel.

  9. Welchen Ratschlag würdest du deinem jüngeren Ich geben, als du in der HR-Welt angefangen hast?
    Vertrau darauf, dass du nicht alles sofort wissen musst – aber dass du alles fragen darfst. Die Arbeit mit Menschen ist selten gradlinig, dafür umso erfüllender. Bleib offen, hör wirklich zu – und nimm dich selbst nicht zu ernst. Und: Iss nie wieder das letzte Stück Kuchen – das merkt sich dein Team 😉 

  10. Was machst du außerhalb der Arbeit, um deine Kreativität und Empathie weiterzutreiben? 
    Ich liebe Farb-, Stil- und Imageberatung - nicht nur, weil es Spaß macht, Menschen zum Strahlen zu bringen, sondern weil man dabei viel über Wahrnehmung, Wirkung und Persönlichkeit lernt. Es schärft den Blick für Details und öffnet den Kopf - ganz nebenbei auch für HR. 

  11. Welches Vorurteil gegenüber HR kannst du gar nicht mehr hören und warum ist es falsch?
    „HR sind die Bösen“: In Wahrheit setzen wir uns täglich dafür ein, dass Menschen ihren Platz im Unternehmen finden, sich entwickeln und gern zur Arbeit kommen. Klar müssen wir auch mal unangenehme Themen ansprechen – aber immer mit dem Ziel, fair und menschlich zu handeln.

  12. Wenn du für einen Tag die Position eines Mitarbeitenden übernehmen könntest: Was würdest du testen oder verändern?
    Ich würde einen Tag lang Schneepflug fahren – am besten mitten in der Nacht, bei dichtem Schneefall. Nicht nur, weil’s spektakulär ist, sondern weil ich den größten Respekt vor unseren Kolleg:innen draußen auf der Straße habe. 

  13. Was ist aus deiner Sicht die wichtigste digitale Kompetenz, die HR heute (und morgen) mitbringen muss?
    Datenkompetenz. Wer die Sprache der Zahlen nicht spricht, verpasst den Anschluss. 

  14. Magst du weiter noch etwas ganz Persönliches mit uns teilen?
    ​​​​​​​
    Ich habe mehr Bücher als freie Zeit, liebe Grüntee für den Alltag und Matcha für die Magie – und beides als Treibstoff für frische, zukunftsorientierte Ideen.