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...aber mit Niveau
Eine Glossar kuratierter HR-Buzzwords von Eva Planötscher, Leitung HR bei den Vereinigten Bühnen Wien.
Wer sich schon einmal durch ein Strategiepapier gewühlt, ein Transformation-Meeting überlebt oder den dritten Workshop zum Thema „Agiles Mindset“ durchgestanden hat, weiß: Die HR-Welt ist voll von schillernden Begriffen, die irgendwo zwischen Bullshit-Bingo und tiefgreifender Erkenntnis changieren.
Eva Planötscher – Vollblut-Personalistin, Tirolerin mit Haltung und Humor – hat sich diesen schillernden Sprachblasen angenommen. Mit 25 Jahren HR-Erfahrung, einer messerscharfen Beobachtungsgabe und einem feinen Gespür für (Selbst-)Ironie, präsentiert sie hier eine Auswahl der besten, absurdesten, inspirierendsten und manchmal schlicht unausweichlichen Begriffe aus dem HR-Kosmos.
Dieses Glossar ist eine Einladung zum Schmunzeln, Wiedererkennen und Weiterdenken. Viel Spaß beim Lesen – und keine Sorge: Es darf gelacht, aber auch ein bisschen geweint werden.
HR-Buzzwords:
Der Begriff der organisationalen Ambidextrie (wörtlich: „Beidhändigkeit“) bezeichnet die Fähigkeit von Organisationen bzw. Unternehmen, gleichermaßen sowohl effizient als auch innovativ bzw. flexibel zu sein, d.h. durch die Nutzung von zwei unterschiedlichen Vorgehensweisen mit den dynamischen und komplexen Umweltanforderungen und Entwicklungen am Markt umzugehen.
Dies bedeutet, zum einen durch Verbesserung und Effizienzsteigerung bestehende Prozesse zu optimieren (Exploitation) und zum anderen durch Experimentieren und flexibles Handeln neue Geschäftsbereiche zu erschließen (Exploration).
(Wieder) Ein neuer TikTok-Trend: #bareminimummondays. Ins Leben gerufen wurde der Trend von der Startup-Gründerin und Influencerin Marisa Jo Mayes. Was steckt dahinter? Am „Bare Minimum Monday“ soll maximal zwei bis drei Stunden produktiv gearbeitet wird. Der Rest steht für Selbstfürsorge und kreative Aufgaben zur Verfügung.
Das Konzept soll Stress reduzieren, kreatives Arbeiten ermöglichen und dabei helfen, den Montagsblues zu reduzieren und möglichst viel vom Schwung des Wochenendes mit in die neue Arbeitswoche zu nehmen.
Das Phänomen kommt aus der Welt der Partnersuche. Man hält sich romantische Optionen offen, falls eine Beziehung nicht klappt. Jetzt hat der Begriff auch Einzug in die Terminologie der Arbeitswelt gefunden. Beim Career Cushioning geht es darum, sich präventiv für den Fall zu rüsten, dass der Arbeitsplatz in Gefahr ist. Das Wort kommt vom englischen Verb „cushioning“ = abfedern.
Kurz gesagt: Wenn Mitarbeiter:innen Career Cushioning betreiben, bedeutet dies meist, dass sie bereits (aktiv) über ihren nächsten Karriereschritt nachdenken. Das heißt nicht, dass sie beabsichtigen, Ihr Unternehmen zu verlassen, nur, dass sie einen Plan für den Fall haben möchten, dass ihr aktueller Job nicht funktioniert.
Mehr Buzzwords gefällig?
In zwei Wochen geht’s weiter: Wir packen die nächste Runde HR-Buzzwords aus – frisch, frech und garantiert bingo-tauglich. Dranbleiben lohnt sich!