
Dr. Markus REISNER, PhD
Österreichisches Bundesheer
Oberst des Generalstabsdienstes und Historiker
Markus Reisner wurde 1978 in Niederösterreich geboren. Er besuchte von 1998 bis 2002 die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt. Danach diente er bis 2004 im Aufklärungsbataillon 2 in Salzburg. Von 2004 bis 2013 wurde er beim Jagdkommando in Wiener Neustadt verwendet. In dieser Zeit absolvierte er Auslandseinsätze in Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Afghanistan, Tschad und der Zentralafrikanischen Republik. Zusätzlich führte er in Deutschland ein Sabbatical in der Privatwirtschaft durch und war unter anderem wiederholt im Irak tätig.
Von 2010 bis 2013 absolvierte er ein Doktoratsstudium der Geschichte an der Universität Wien. Seine Dissertation behandelte einen Teilaspekt des Luftkrieges über Österreich von 1943 bis 1945. Von 2014 bis 2016 besuchte er den 20. Generalstabskurs und versah im Anschluss bis 2017 als Hauptlehroffizier und Forscher am Institut für höhere militärische Führung an der Landesverteidigungsakademie Wien seinen Dienst. Im Jahr 2017 schloss er ein PhD-Studium an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien ab. Seine Dissertation zum Thema „Robotic Wars“ erschien im Spätsommer 2018 als Buch.
Zusätzlich veröffentlichte er bis jetzt drei weitere Bücher zu zeitgeschichtlichen Themenstellungen in mehreren Auflagen (deutsch/französisch). Sein letztes Buch erschien im August 2020. Es behandelt die Thematik der sogenannten „Wiener Operation“ der sowjetischen Streitkräfte im März/April 1945. Zur Recherche absolvierte er wiederholte Forschungsaufenthalte in Moskau. Neben seinen bisherigen Publikationen verfasst er laufend Artikel zu relevanten historischen und aktuellen militärischen Themenstellungen und ist auch immer wieder Interviewpartner zu aktuellen Fragestellungen (u. a. zu den Themen, Autonomisierung der Kriegsführung, Robotik, Künstliche Intelligenz, Resilienz, Luftkrieg über Österreich 1943 bis 1945, Kriegsende und Befreiung 1945, Ukrainekrieg seit 2014).
Er publiziert und trägt als Fellow, Gast oder Vorstandsmitglied u. a. am Austria Institut für Europa und Sicherheitspolitik (AIES), dem International Institute für Peace (IIP), der Candit Fondation (Publikation Zenith), dem International Institute for Strategic Studies (IISS), dem Center for Strategic Analysis (CSA), dem Geneva Centre for Security Policy (GCSP), am Joint Services Command and Staff College (JSCSC), am Clausewitz Netzwerk für Strategische Studien (CNSS, Mitglied des Vorstandes) der Gesellschaft für politisch strategische Studien (STRATEG, Mitglied des Vorstandes) sowie der German-American Conference (GAC 2023, Harvard) vor.
Des Weiteren unterstützt er laufend zeitgeschichtliche Forschungsprojekte (u. a. betreffend die Suche nach noch immer über Österreich vermissten US-Besatzungsmitgliedern oder zum Endphasenverbrechen in Rechnitz im März 1945). Seit 2017 ist er zudem Mitglied des militärhistorischen Beirats der Wissenschaftskommission beim Bundesministerium für Landesverteidigung und ist zudem als Lektor an der Universität Wien tätig. Seit 2011 ist er an der Fachhochschule Wiener Neustadt (im Kompetenzzentrum für Entrepreneurship & Leadership) tätig und führt dort für ausgewählte Masterstudiengänge der Wirtschaftsfakultät ein Excellenz-Programm durch. Dieses folgt dem von ihm entwickelten "S²MILE"-Leadership-Konzept. Von 2017 bis 2018 war er als Referent im Kabinett des Bundesministeriums für Europa, Integration und Äußeres eingesetzt.
Von August bis Dezember 2018 versah er in der Abteilung Militärpolitik des Bundesministeriums für Landesverteidigung seinen Dienst. Im Jahr 2019 und 2021 absolvierte er zwei weitere Auslandseinsätze als österr. Kontingentkommandant in Mali und im Kosovo. Von Juni 2020 bis September 2022 war er als Leiter der Entwicklungsabteilung der Theresianischen Militärakademie eingesetzt. Von März bis August 2022 wurde er als Medienexperte des Österreichischen Bundesheeres (ÖBH) für den Ukrainekrieg der Direktion Kommunikation im BMLV dienstzugeteilt. Für seine Informationsarbeit erhielt er im November 2022 den Special Award „Militär des Jahres“.
Von September 2022 bis Februar 2024 führt er im Rahmen einer Truppenverwendung für Generalstabsoffiziere die Garde in Wien. Seit 1. März 2024 leitet er das Institut für Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie. In dieser Funktion ist er gleichzeitig Leiter des FH-Ba-Studiengangs „Militärische Führung“ und somit verantwortlich für die Grundausbildung der österreichischen Offiziere.
Forschungsschwerpunkte:
- Unbemannte Waffensysteme, Robotik und Künstliche Intelligenz.
- Taktische und operative Lehren aus der Militärgeschichte.
- Luftkrieg über Österreich 1943 bis 1945.
- Krieg in Österreich im März/April 1945.
- Militärisches Führungsverhalten.
- Disruptive Ereignisse (z. B. Blackout) und deren Folgen.
- Krieg um die Ukraine seit 2014.