Die Digitalisierung ist einer der wichtigsten Bausteine der modernen industriellen Entwicklung: Sie ermöglicht den Zugriff auf Daten und Inhalte jederzeit und ortsunabhängig. Außerdem umfasst sie auch deren Nutzung und Verarbeitung.
Bereits 1982 existierte in Pittsburgh ein Coca-Cola-Automat, der Echtzeitauskunft über den Bestand kalter Getränke gab und heute als das erste IoT-Geräte der Welt gilt. In den folgenden Jahren wurden stetig Fortschritte auf diesem Gebiet gemacht. Speichergeräte wurden kleiner, ihre Inhalte wuchsen. Der Allgemeinheit wurde die Bedeutung von Daten spätestens mit der Einführung des iPods im Jahr 2001 klar, welcher es ermöglichte, ungefähr 500 Songs in der Hosentasche zu tragen.
Heute sind wir längst im Zeitalter explodierender Datenmengen angekommen: Eine Fabrik erzeugt in einem Monat etwa 2 Petabytes an Daten, was in etwa 500.000 Filmen auf einer Streaming-Plattform entspricht.
Damit Daten von Nutzen sind, müssen sie gelesen, verstanden und verarbeitet werden, es müssen Informationen gewonnen werden, die zu Wissen führen und dann in konkrete Handlungsschritte übergehen. In der Produktion ermöglicht die Digitalisierung so mehr Transparenz, bessere Planbarkeit und effizientere Prozesse.
Wichtige Faktoren sind dabei die Berechnung von prognostizierten Ausfallzeiten, der Energieverbrauch, digitale Produktpässe, KI-gestützte Qualitätsprüfungen und die allgemeine Effektivität der Maschinen.
Ein herausragendes Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung dieser digitalen Technologien in der Produktion ist die Zusammenarbeit von TDK Electronics und Siemens im Werk in Deutschlandsberg (AT). Hier wurde die Kommunikation zwischen Maschinen unterschiedlicher Generationen ermöglicht, wodurch die Produktionsprozesse deutlich verbessert wurden. Produktionsdaten stehen nun in Echtzeit zur Verfügung, was vor allem bei Qualitätsproblemen eine schnelle Reaktion ermöglicht. Auch die eingesetzten Steuerungseinheiten wurden modernisiert, um die Cybersicherheit zu erhöhen und die langfristige Stabilität der Systeme zu sichern. Diese Maßnahmen legen die Basis für den künftigen Einsatz von künstlicher Intelligenz und prädiktiven Algorithmen in der Produktion.
Zusammenfassend bietet die Digitalisierung der Produktion weitreichende Vorteile: Der unmittelbare Zugriff auf Daten, die papierlose Produktion und der Einsatz moderner Technologien ermöglichen effizientere und flexiblere Arbeitsprozesse. Künstliche Intelligenz trägt zur Verbesserung der Qualitätssicherung bei, und Simulationen optimieren die Durchlaufzeiten. Die Speicherung historischer Maschinendaten fördert zudem fundierte Entscheidungen und kontinuierliche Verbesserungen. Diese technologischen Fortschritte steigern nicht nur die Effizienz, sondern verbessern auch die Arbeitsbedingungen und stärken die Mitarbeiter:innenbindung – ein entscheidender Schritt in Richtung Zukunftsfähigkeit.